MagnaMedia · AMIGA-Magazin · Abgezockt?

Amiga-Logo Abgezockt?

[Artikelende|Disketten|CD-ROM|Datenfern�bertragung|Fazit]

Wie kommt man an PD-Programme

Abgezockt?

PD - alles kostenlos! So war es eigentlich gedacht. Wo zus�tzliche Kosten entstehen, wer dennoch verdient und wieviel Sie doch bezahlen m�ssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

von Ralf Kottcke

Unser Public-Domain-Schwerpunkt dreht sich um Software, die man Sie ohne Bezahlung kopieren d�rfen: PD, FD, Shareware, Freeware - ein hehres Ziel haben alle diese Softwarevarianten gemeinsam: sie sollten sich von selbst verbreiten, ohne Kosten f�r den Empf�nger.

Der �rger beginnt beim Besuch des Postboten oder dem Anblick der DF�-Telefonrechnung. Von wegen kostenlos, irgendjemand hat dem Empf�nger etliche Mark f�r was auch immer berechnet. Je nach Medium fallen n�mlich Nebenkosten an.

Disketten

Disketten sind trotz all ihrer Nachteile nach wie vor der Standard- Datentr�ger, wenn es um Datenaustausch zwischen Computern geht. Disketten waren dann auch von Anfang an untrennbar mit dem PD-Markt verbunden. In letzter Zeit sind sie allerdings auf dem R�ckzug.

Vorteile: Da ist zuerst einmal der g�nstige Preis (weniger als 1 Mark pro Diskette). Eine Diskette ist schnell gekauft, kopiert und per Post verschickt. Daher ist PD-Software auf Disketten weiterhin etwas aktueller als z.B. auf CD. Zus�tzliche Hardware (Modem, CD-ROM-Laufwerk) ist unn�tig. Vor allem kann jeder eine Diskette beschreiben, was bei CDs noch nicht der Fall ist, da man dazu einen Brenner braucht.

Nachteile: Die Programme werden immer umfangreicher, die Disketten bleiben bei ihrem alten Format (DD = 880 KByte, HD = 1,76 MByte), daher bekommt man oft Probleme, die Software auf Diskette unterzubringen. Au�erdem dauert das Beschreiben der Disketten seine Zeit. F�r Massenherstellungen ist das eine ung�nstige Kombination.

F�r Sammler kann der Diskettenkauf teuer werden. W�hrend man 640 MByte Aminet-Daten auf einer CD (25 Mark) unterbringt, braucht man dazu ca. 700 Disketten. Die Aufbewahrung der Datentr�ger ist ein weiteres Problem.

Kosten: Die Disketten selber kosten Geld, die Laufwerke ebenfalls, das Kopieren und Pr�fen kostet Zeit, das Beschaffen und Aufbereiten der Software (Viren-Pr�fen, evtl. �bersetzen der Programmbeschreibung und Packen der Daten) auch. Ist die Diskette dann fertig, mu� sie noch verpackt und per Post verschickt werden - noch mehr Kosten. So kann es passieren, da� man f�r ein PD-Programm bei Erhalt der Diskette letztlich doch 15 Mark zahlen mu�.

CD-ROM

Die Compact Disc Read Only Memory-Datentr�ger haben den Computermarkt wie eine Lawine �berrollt. Preiswert in der Herstellung bieten die Datentr�ger gen�gend Speicherplatz - nur beschreiben kann man sie noch nicht so ohne weiteres.

Vorteile: In gro�er St�ckzahl kostet das Pressen einer CD weniger als 2 Mark. Auf den 600 MByte Speicherplatz l��t sich einiges an Software unterbringen. Auch l��t sich eine CD leichter ins Regal stellen, als 700 Disketten.

Nachteile: F�r den Heimanwender ist die CD nur zum Lesen geeignet. Das Herstellen ist weiterhin ein gewisser Aufwand. Ein CD- Rohling zum Beschreiben kostet ca. 15 Mark, das passende Laufwerk ca. 1500 Mark, die Festplatte zum Zwischenspeichern ca. 500 Mark. Die Hardware zum Herstellen von Gro�serien ist ohnehin unerschwinglich. Aber auch ein CD-ROM-Laufwerk kostet noch zus�tzlich.

Weil das Zusammenstellen einer CD mehr Zeit kostet als das Kopieren einer Diskette, sind CDs meist etwas weniger aktuell. Beispiel: Die Aminet- CD erscheint alle 2 Monate, auf Diskette ginge das schneller.

Kosten: Vertriebskosten entstehen hier zwar auch, aber auf das MByte gerechnet fallen sie wesentlich g�nstiger aus. Weil das Zusammenstellen und Pr�fen der 600 MByte viel Zeit kostet, ist der Preis f�r eine CD (ab 20 Mark) h�her als f�r eine Diskette, aber man erh�lt auch mehr Gegenwert.

Datenfern�bertragung

Daten aus der Telefonleitung - aktueller geht es nicht mehr. DF� k�nnte die Ideal-L�sung sein, w�ren da nicht die Telefonkosten.

Vorteile: Auf eine Diskette mit neuer Aminet-Software wartet man ca. eine Woche, auf die neue Aminet-CD zwei Monate, auf ein Programm per DF� einige Minuten. Wer ungeduldig ist, findet mit dem Modem die PD-Quelle seiner Wahl.

Nachteile: Trotz ISDN - DF� ist langsam. W�hrend ein Quadrospeed-CD-Laufwerk ca. 600 KByte/s �bertr�gt, schafft man auch mit ISDN nur 8 KByte/s. Wenn man nicht genau wei�, was man sucht, kann zielloses Saugen aus dem Aminet zu einer langwierigen (und kostspieligen) Angelegenheit werden. Au�erdem braucht man f�r DF� noch ein Modem und etwas Sachkenntnis.

Kosten: Neben dem Preis des Modems (ab ca. 150 Mark) machen sich vor allem die Telefonkosten bemerkbar. Je teurer (und schneller) das Modem, desto geringer die laufenden Kosten. Hier ist vor dem Kauf etwas Kalkulation gefragt.

Fazit

Eine Patentl�sung gibt es nicht. Je nach Problemstellung bietet sich eine andere L�sung an. Und sowohl mit dem Modem als auch mit der CD kann man ja nicht nur PD-Programme beschaffen. Nachdem die Hardware immer preiswerter wird, gibt es immer mehr Anwender, die mit Modem und CD f�r alle Gelegenheiten ger�stet sind.


[Artikelanfang|Disketten|CD-ROM|Datenfern�bertragung|Fazit]
MagnaMedia Hauptseite

� Copyright by MagnaMedia Verlag AG, Haar bei M�nchen
Ver�ffentlichung und Vervielf�ltigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags


Kommentare, Fragen, Korrekturen und Kritik bitte an Webmaster AMIGA schicken.
Zuletzt aktualisiert von David G�hler am Dienstag, den 04. Jun. 96